Birgitta Weimer
16.10. bis 18.11.2007
„Sphären“ - Installation und Objekte
Diese Ausstellung war eine Kooperation mit der Galerie der Stadt Tuttlingen
Für die bei Bonn lebende Bildhauerin Birgitta Weimer sind Kunst und Wissenschaft gleichberechtigte Systeme, die die Wahrnehmung von Wirklichkeit thematisieren und definieren. Mit sehr unterschiedlichen Materialien (Stahl, Gummi, Silikon, Latex und Kautschuk) nähert sie sich ihren jeweiligen Themenschwerpunkten, "Ordnungssystemen, Mustern, Strukturen, Formeln, Codes der verschiedenen Wissenschaften, von der Kulturanthropologie bis hin zu den Life Sciences". Dabei entstehen sowohl ortsbezogene Installationen als auch Objekte, von denen einige den bezeichnenden Titel "Tropen" tragen.
Die Ausstellung im Kunstverein zeigt Arbeiten der letzen beiden Jahre: neben den „Tropen“ die Reihe der „Sphäroiden“, halbkugelförmige Wandobjekte aus Gummi, die als zellulare Strukturen, Körperausschnitte oder auch Erfindungen ungewöhnlicher Lebewesen erscheinen, Ausschnitte und Ganzes zugleich sind.
Eine Installation aus sieben Objekten unterschiedlicher Größe hat Birgitta Weimer extra für den Kunstverein erarbeitet. Diese besteht aus jeweils einem dichten Büschel schwarzer Gummischläuche, die an schemenhafte Formen von Köpfen oder Torsi erinnern. Die Versammlung dieser „Sphären“ (daher der Ausstellungstitel) findet im Halbdunklen statt; anstelle eines Schattens wirft jede einzelne einen Lichtkreis auf den Boden, wodurch sich das Schattenhafte der Objekte noch verstärkt – eine Paraphrasierung des Höhlengleichnisses? Auf jeden Fall aber haben wir es hier mit einer Untersuchung des „Seins in Sphären als dem Grundverhältnis menschlicher Disposition“(B. Weimer) zu tun.